Behandlungsdauer einer muskulären Störung
Dies ist stark vom Einzelfall abhängig. In Abhängigkeit von Unfallverletzungen / Schocktraumen oder der Dauer und Intensität eines vergangenen, einseitigen Muskeltrainings können es Tage, Wochen, selten auch Monate sein. Bei Bodybuildern oder Extremsportlern können es durchaus auch mehrere Monate sein.
Durch entsprechende Beweglichkeitsübungen der Biokinematik, welche geeignete Umbaureize setzen, wird die Muskulatur wieder frei beweglich, weich und auf Länge trainiert. Im Prinzip ist es ähnlich wie Zwiebelschälen – eine Muskelschicht nach der anderen, bis man den Kern des Problems erreicht hat.
Entscheidend im Training ist nicht, Übungen mit großer Kraft oder besonders häufig (wie im Bodybuilding üblich) durchzuführen. Ziel ist es, durch eine intensive Belastung des Muskels am Punkt der maximalen Länge, die zu Ermüdung führen kann, einen Schwellenreiz am Längenrezeptor (eine Art Meßfühler) zu setzen. Dieser Reiz führt dann in den Tagen danach zu Umbauprozessen bzw. löst im Falle eines Muskelkrampfes die Blockade und damit den Schmerz noch während des Muskeltrainings auf. Dieses „Sekundenphänomen“ führt bei Patienten zuweilen zu einem verblüfften Staunen, obwohl es in sich logisch erklärbar ist.
Ein gutes Beispiel für eine derart schnelle Reaktion ist der Hexenschuss (Ischialgie) und die hier involvierte Bauchmuskulatur, die meist schnell und einfach therapierbar ist. Schmerzfreiheit tritt dann nach wenigen Minuten ein. Wenn schwangere Frauen unter Rückenschmerzen leiden, so ist die Bauchmuskulatur auch hier meist die Ursache, da sie durch die Raumforderung des Kindes an ihre Limitierungen gelangt. Ein Beweglichkeitstraining der Muskulatur (vor der Schwangerschaft) ist deshalb sehr sinnvoll.