Wie wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung bei der Behandlung?

Eine ganzheitliche Therapie von chronischem Schmerz ist überaus wichtig 

So sinnvoll das muskuläre Therapiekonzept der Biokinematik ist – es findet aber auch natürliche Grenzen:

Diese beginnen bereits mit der mentalen Einstellung. Die Willkürmuskulatur eines Menschen wird nur das durchführen und sich entsprechend umbauen, was der Betroffene wirklich erreichen will. Darüber hinaus ist auch die mentale Konfrontation mit dem Schmerz eine Notwendigkeit, diesen auf der körperlichen und geistigen Ebene wieder aufzulösen. Deshalb ist auch eine vorab rein gedanklich ausgeübte Bewegungsdurchführung oft hilfreich.

Grundsätzlich muss auch – wie bei jeder Krankheit – eine innere Bereitschaft zur Gesundung bestehen.

Sollte ein Ereigniss/Unfall bei dem Schmerzgeschehen eine Rolle gespielt haben, kommt es bei der Durchführung der Muskelübungen manchmal zu einem „Wiedererleben“ der Situation. Dies deutet auf einen mentalen Verarbeitungsprozess hin, der in manchen Fällen zusätzlich auf der Ebene des Unterbewußtseins therapeutisch aufgearbeitet werden muss. Dies mündet in der Praxis für ganzheitliche Heilkunde in andere Therapieformen, die mehr die Auflösung von Schock, Unfalltraumatisierungen und emotionale Blockaden zum Ziel haben.

Eine derartige Vorgehensweise, kombiniert mit dem muskulären Behandlungskonzept der Biokinematik hat schon in vielen Fällen zur Ausheilung von langjährigen Beschwerden geführt. Weitere Informationen hierzu finden sich am Besten in dem Buch „Ganzheitliche Heilkunde für Körper, Geist und Seele“.

Letzten Endes mündet das eine in das andere:

Eigenverantwortlich das gestörte Gleichgewicht von Körper und Geist wieder herzustellen, indem die wirkliche Ursache gefunden und therapiert wird. Körperlich wird der Erfolg über die Entspannung der Muskulatur (Tonussenkung) und die damit verbundene Schmerzfreiheit spürbar. Daneben ist ein Lebensgefühl von Agilität, Wohlbefinden und Fröhlichsein häufig.
 

Natürlich gibt es auch die Fälle, wo durch den Schmerz ein subjektiver Krankheitsgewinn erreicht wird. Vielleicht lockt eine Chance auf Frühverrentung oder der Schmerz ist zu einem Mittel geworden, um Aufmerksamkeit von Anderen zu bekommen. Findet der Therapeut hier das tatsächliche Bedürfnis des Patienten und kann die entsprechende Angst oder Blockade auflösen, wird der Schmerz verschwinden, da er nicht primär eine körperliche Ursache hat. Diese Fälle sind ab und zu in meiner Praxis und ein schönes Beispiel für eine wirklich ganzheitliche Betrachtung von Schmerzen oder sonstigen Beschwerden.

Die Schulmedizin beginnt ebenfalls langsam bei chronischen Schmerzen multimodal zu arbeiten, findet aber derzeit faktisch Begrenzungen, wenn es in Richung emotionale Blockaden, spirituelle Problemfelder und Energiemedizin geht. Oft werden diese Bereiche vorschnell als „unwissenschaftlich“ abgetan und man verzichtet auf diese Weise leider auf Therapieoptionen, die sich in der Praxis bereits gut bewährt haben – auch wenn sie nicht mit standardisierten Patientenstudien (möglichst noch Doppel-Blind) unterlegt sind. Gute Therapeuten müssen sich nicht notwendigerweise wissenschaftlich beweisen, sie beweisen sich bei ihren Patienten tagtäglich.