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Medikamentenkonsum
In meinem Buch „Ganzheitliche Heilkunde für Körper, Geist und Seele“ habe ich bereits einige kritische Anmerkungen zur dauerhaften Einnahme von Arzneimitteln bei zahlreichen chronischen Erkrankungen gemacht.
Aus meiner Sicht ist eine derartige Lösung gesundheitlicher Probleme allenfalls berechtigt, solange keine Alternativen zu ihr bestehen.
Die Alternativen zur Behandlung vieler chronischer Störungen sind oftmals gegeben und einige davon finden sich in o.g. Buch. Dass es funktioniert und auf diese Weise viele Medikamente nicht mehr dauerhaft eingenommen werden müssen, beweisen die Erfahrungen aus meiner Praxis nicht selten eindrucksvoll. Dennoch bleiben in Einzelfällen, Akutfällen und bei bestimmten Erkrankungen Medikamente das Mittel der Wahl. Sie sollten aber mit Mass und Ziel eingesetzt werden.
Leider geht es den marktorientierten Pharmaunternehmen oftmals weniger um den Patienten, als vielmehr um Umsätze und daher appeliere ich an jeden einzelnen Betroffenen, ggfs. zusammen mit einem Arzt des Vertrauens, sich mit dieser Thematik vielleicht einmal kurz auseinander zu setzen und Arzneimitteleinnahmen kritisch auf wirkliche Notwendigkeit zu überprüfen.Insbesondere ältere Menschen nehmen oftmals so viele Mittel gleichzeitig, dass kein Mediziner die Wechselwirkungen noch abschätzen kann. (Dies soll aber keineswegs heissen, dass Medikamente ohne ärztliche Abklärung einfach abgesetzt werden sollten.)
Zitieren möchte ich einen Artikel aus der Zeitschrift „Technology Review“ vom 4.2.2011 (http://www.heise.de/tr/artikel/Falsches-Spiel-1181997.html?view=print)
„Es geht um Lug und Trug und um wissenschaftliche Wahrheiten, die vielleicht gar keine sind, weil ihre Objektivität nur vorgetäuscht wird. Neu ist daran nicht, dass die Ergebnisse von medizinischen Studien manipuliert werden können und werden, indem Forscher schlechte Studienergebnisse besser aussehen lassen. Neu ist das Ausmaß, in dem das offenbar geschieht.
Die evidenzbasierte Medizin war vor 20 Jahren angetreten, in der Flut von medizinischen Veröffentlichungen die Spreu vom Weizen zu trennen. Gordon Guyatt, Epidemiologe an der kanadischen McMasters University, richtete einen Kurs für junge Ärzte ein, damit sie lernten, wissenschaftliche Studien einzuschätzen. Er wollte zudem dem Problem abhelfen, dass auch bereits praktizierende Mediziner völlig abgekoppelt von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen agierten.
Doch inzwischen verzweifeln EBM-Spezialisten, denn eine saubere Bewertung der Wirksamkeit ist aufgrund der Datenlage oft gar nicht möglich. Die erste umfassende Übersicht mit Fallbeispielen für die verbreitete Praxis, unangenehme Studiendaten selektiv zu verschweigen, haben die Arzneimittelprüfer des Kölner Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Oktober 2010 veröffentlicht.
Betroffen ist nahezu jedes Fachgebiet: Die Experten listen 50 Behandlungen von 40 verschiedenen Krankheiten auf, unter anderem Medikamente gegen Depressionen, Psychosen, Schmerzen, Alzheimer, Migräne, Herzrhythmusstörungen, Inkontinenz, Diabetes, Arthritis, HIV und Krebs. „Vergleicht man die unpublizierten mit den publizierten Daten, so zeigen sich große Ergebnisunterschiede. Die publizierten Studien neigen dazu, die Wirksamkeit zu über- und die Nebenwirkungen zu unterschätzen“, resümieren die Prüfer. Rechnet man dazu noch die Ergebnisse von Stichproben hoch, dann müsse man annehmen, dass 50 bis 90 Prozent der heute als erprobt geltenden ärztlichen Interventionen mit großen Fragezeichen hinsichtlich Wirksamkeit und Nebenwirkungen versehen werden müssen.“
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle insbesondere den Film „Krankheit nach Maß“ , der im Archiv von Arte noch wenige Tage hier verfügbar ist:
http://videos.arte.tv/de/videos/krankheiten_nach_mass-4241432.html
Die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Gesundheit liegt primär bei Einzelnen. Unser Körper ist ein Wunderwerk mit 70 Billionen Zellen, die laufend durch die Selbstheilungskräfte kontrolliert und erneuert werden.
Wie diese Kräfte wirken und wie sie gestärkt werden können, habe ich ansatzweise in meinem Buch erwähnt und demonstriere dies praktisch auch immer wieder bei meinen Seminaren. Dieses Wissen kann aus meiner Sicht vielen Menschen helfen – neben anderen zielführenden Wegen – dauerhaft kräftiger, fröhlicher und gesünder zu bleiben. Es ist eine Illusion, derartiges alleine mit Hilfe von Medikamenten dauerhaft erreichen zu können.
Aufgrund des Webseiten-Umfang werden die verschiedenen operativen Schmerzbehandlungs-Methoden und Operationstechniken an dieser Stelle nicht ausführlich beschrieben und erläutert.
Vielmehr soll ein Überblick gegeben werden, inwieweit derartige Operationsverfahren wirklich ursächlich Schmerzen behandeln und wo mögliche Risiken dieser Eingriffe liegen. In vielen Fällen sind reine Schmerztherapie-Operationen vermeidbar, wenn die in Wahrheit muskuläre Ursache vieler Schmerzprobleme mit dem Therapiekonzept der Biokinematik behandelt wird.
Sinnhaftigkeit von Operationen
Die Meinungen in der Ärzteschaft, bei welchem Krankheitsbild eine Operation notwendig ist, gehen weit auseinander. An dieser Diskussion möchte ich mich nicht beteiligen, da jeder Betroffene ein individuelles Krankheitsbild und für und wieder einer Operation gegeneinander abgewogen werden müsse.
Dennoch möchte ich zitiere hier den Begründer der Biokinematik (Arzt Walter Packi) zitieren, der nach der mathematischen Analyse der menschlichen Bewegungslehre einen solchen Eingriff, um Schmerzen auszuschalten, in der Regel aus folgendem Grund ablehnt:
Orthopädische Operationen verändern, im Gegensatz zu unfallchirurgischen Operationen die Geometrie des Körpers. Während in der Unfallchirurgie – ehemals Wiederherstellungschirurgie genannt – möglichst achsen- und winkelgerecht wiederhergestellt wird, was die Natur vorgegeben hat, verfolgt die Orthopädie das gegenteilige Ziel. Achsen und Winkel werden mit Absicht verändert, Muskeln werden verlagert, Bandstrukturen werden verlegt. Der Körper als mechanisch selbstorganisierendes System wird in seiner Funktionalität dadurch mehr oder weniger empfindlich gestört. Obwohl in der Orthopädie bisher keine Vorstellung darüber existiert, nach welchen gesetzmäßigen Kriterien die Mechanik des Körpers aufgebaut ist, ist die Orthopädie gleichwohl der festen Überzeugung, diese Mechanik des Körpers „verbessern“ zu können. X-Beine und O-Beine werden „begradigt“, Schenkelhälse werden abgeflacht oder aufgerichtet, Kinder werden vorsorglich umgestellt. Dies alles im Sinne der Schmerztherapie. Grundlage ist ein Denken, welches die Statik des Menschen im Blickfeld hat, wobei vergessen wird, dass der Mensch den Gesetzen der Statik überhaupt nicht unterliegt. Denn der Mensch bewegt sich, solange er lebt. Zur Ruhe, also in die Stase, kommt er erst mit dem Tode. Ein Gebäude untersteht den Gesetzen der Statik. Eine bewegte Struktur, wie der Mensch oder ein Auto, unterliegt den Bewegungsgesetzen, also der Kinematik. Wenn ein bewegter Körper nach den Gesetzen der Nichtbewegung behandelt wird, dann wird er geschädigt und nicht gebessert. Eine Wiederherstellung der ursprünglichen physiologischen Funktionen ist nicht mehr möglich. Schmerzen und/oder funktionelle Lähmungen bleiben Dauerzustand.
Chirurgen, die sicherlich mehrheitlich ihr Handwerk verstehen, werden naturgemäß schneller zu einer Operation raten, obwohl sie vielleicht das Schmerzgeschehen nicht verursachungsgerecht interpretieren.
Selbst Ärzte, die der biokinematischen Behandlungsmethode skeptisch gegenüber stehen, sollten nach den Ausführungen im Deutschen Ärzteblatt (am Beispiel der lumbalen Schmerzen) grundsätzlich nur in seltenen Fällen operieren:
A1474 (56) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 22, 31. Mai 1996 Das Lumbalsyndrom – Prävention, Diagnostik und Therapie
Nur zehn Prozent der Lumbalsyndrome mit nachgewiesenem Bandscheibenvorfall (also nicht 10% aller Rückenschmerzen) bedürfen der operativen Behandlung durch Entlastung. Eine absolute Indikation zur – in der Regel offenen – Dekompression besteht beim Cauda equina- Syndrom mit Schließmuskellähmung und bei akuten Paresen funktionell wichtiger Beinmuskeln. Eine relative Indikation wird beim therapierefraktären und beim chronisch rezidivierenden Wurzelsyndrom mit segmentalem Schmerzband in Verbindung mit entsprechendem Leidensdruck gesehen. Unbedingte Voraussetzung ist immer ein mit dem klinischen Bild zusammenpassender tomographischer Befund mit etagen- und seitenkonformem Kompressionsnachweis durch Bandscheibe, Knochen oder beide. Zur Vermeidung postoperativer Narbenbildung, die ebenso wie segmentale Instabilität ein Postdiskotomiesyndrom bewirken kann, sind bei der konventionellen Operation mikrochirurgische Methoden vorzuziehen. Narbenbedingte chronischrezidivierende Schmerzen neigen auch nach minutiöser Narbenresektion zum Rezidiv; deshalb muss postoperative Narbenbildung als eines der am wenigsten kalkulierbaren Risiken auch bei schonender offener Periduralchirurgie angesehen werden. Demgegenüber ist schmerzhafte Instabilität nach Diskotomie, im Rahmen der Diskopathie und aus anderen Gründen, sofern sie als solche diagnostisch eindeutig verifiziert ist, der monosegmentalen Spondylodese gut zugänglich. Die so genannten perkutanen Bandscheibenoperationen setzen als intradiskale Maßnahmen ein intaktes hinteres Längsband voraus. Deshalb sind freie Bandscheibensequester und voroperierte Bewegungssegmente hierfür ungeeignet, desgleichen die knöcherne Lumbalkanalstenose.
Am günstigsten ist die Prognose bei eindeutigen Wurzelzeichen und ausschließlich diskogener Kompression. Im übrigen gelten die gleichen Indikationskriterien wie bei der konventionellen Operation. Eine abschließende Bewertung der minimalinvasiven Behandlungsmethoden ist derzeit noch nicht möglich. In Deutschland stellen 10 – 20% aller Bandscheibenoperierten Patienten Rentenanträge; nach Zweit- oder Mehrfacheingriffen ist der Anteil doppelt so hoch.
Die Notwendigkeit eines Eingriffes bei Ausfallerscheinungen, sollte durch die Überprüfung, ob eine muskelverursachte Lähmung (myogen) oder eine neurologische Lähmung vorliegt, genau geprüft werden. Falschdiagnosen sind leider nicht selten.
Beispielsweise bringt auch eine Diskografie (Injektion unter Röntgenkontrolle) häufig keine wirkliche Diagnose, werden doch die muskulären Strukturen durch die Höhenzunahme der Bandscheibe ebenfalls weiter gedehnt. Eine Schmerzzunahme wäre in diesem Fall ebenfalls über die Muskulatur erklärbar.
Auch juristisch gesehen ist es erforderlich zu klären, ob eine Operation wirklich die bessere Alternative ist. So schreibt der Bundesgerichtshof (BGH VI ZR 100/99 Quelle: NJW 2000, 178) zu dem Thema:
Wer operiert wird, ohne vorher über eine alternative Behandlungsmethode ohne Skalpell informiert worden zu sein, kann durchaus einen Anspruch auf Schmerzensgeld haben. Die Klägerin war 1990 wegen Problemen mit der Bandscheibe in die Neurochirurgie eines Krankenhauses eingeliefert und war mit Erfolg eine Woche zunächst medikamentös behandelt worden. Später empfahlen die behandelnden Ärzte der Frau eine operative Behandlung. Allerdings, ohne sie vorher über alternative Behandlungsmöglichkeiten ohne Messer informiert zu haben. Erst nach der Operation erfuhr die Frau davon – und klagte. Mit Erfolg. Der Bundesgerichtshof hob die ablehnenden Entscheidungen auf. Grundsätzlich müsse ein Patient aufgeklärt werden, wenn es mehrere medizinisch indizierte und übliche Behandlungsmethoden mit unterschiedlichen Risiken und Erfolgschancen gebe. Zur Wahrung des Selbstbestimmungsrechts müsse dies selbstverständlich auch dann gelten, wenn eine Operation durch eine konservative Behandlung vermieden werden könne.
Operationen – Fazit
Die Entscheidung für oder gegen eine Operation, mündet häufig in eine Art Glaubenskrieg, den der betroffene Patient meist selbst nicht bewerten kann. So werden von den verschiedenen Ärzten unterschiedliche Argumente und Methoden vorgezogen. Bei genauerer Analyse stellt der Betroffene dann meist Widersprüchlichkeiten in den Ausführungen fest. Ebenfalls wird die Ursache der Schmerzen in der Regel nicht beschrieben. Stattdessen wird von Veranlagung, Degeneration, oder psychogenen Faktoren gesprochen. Der Patient sollte deshalb genau prüfen und intuitiv versuchen, den für sich bestmöglichen Weg zu finden. Es erscheint ungefährlicher und erfolgsversprechend, vor einer Operation alle konservativen Methoden, Bewegung und die Übungen und Thesen des Biokinematik-Konzeptes in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Sich Körperteile operativ entfernen zu lassen, ist dagegen meist ein irreversibles Vorgehen und sollte wirklich die allerletzte Option sein, wenn sowohl muskuläre und/oder emotionale Ursachen ausgeschlossen worden sind.
Eine Operation bedeutet im Extremfall neben weiteren Schmerzen einen jahrelangen Rechtsstreit über Frühverrentung oder ärztliche Kunstfehler. Selbst bei vermeintlich harmlosen Eingriffen, wie dem RACZ-Katheter, finden sich Presseberichte über erste Gerichtsverfahren wegen schwerer Infektionen und Zerstörung von wichtigen Muskelteilen durch die eingespritzten Medikamente. Oftmals teure minimalinvasive Verfahren sehen weniger gefährlich aus, können jedoch im Einzelfall ebenfalls grossen Schaden anrichten.
Bei der Vorstellung der unterschiedlichen Methoden durch Ärzte in den Medien sollte der Patient in Betracht ziehen, dass auch wirtschaftliche Interessen die Darstellungen prägen können. Es existiert ein Widerspruch zwischen den von Ärzten publizierten Erfolgsquoten und den Berichten der Betroffenen. Meist sind wissenschaftlich seriöse Langzeitstudien nicht erhältlich. Operationen können oft kurzfristig helfen, da beispielsweise die Anästhesie muskulär krampflösend wirkt oder eine Körperstruktur etwas mehr Bewegungsspielraum bekommt. Mittelfristig treten die Beschwerden jedoch häufig wieder auf, da die wirkliche Schmerzursache nicht therapiert wurde.
Auf Kongressen von Wirbelsäulenchirurgen konnte ich mich selbst davon überzeugen, dass viele operative Therapien nicht den tatsächlichen Erfolg aufweisen, der vorab erwartet worden war.
Wichtig ist auch ein Verständnis, dass zahlreiche Operationen vermeidbar wären, sofern emotionale Ursachen des Schmerzgeschehens, wie beispielsweise Unfalltraumen, therapiert würden. Hintergrund des Schmerzgeschehens ist hier dann die Schockenergie, die Muskelstrukturen blockiert und zu einem muskulären Hypertonus führt. Derartige Ursachen lassen sich mit einer zielgerichteten Traumatherapie oftmals innerhalb von einer Behandlungssitzung auflösen. Mehr Informationen darüber finden sich im Buch „Ganzheitliche Heilkunde für Körper, Geist und Seele“ erläutert.
Obwohl die Physiotherapie als der Schlüssel zur Schmerzfreiheit bei muskulären Störungen gesehen werden kann, wird sie in der Praxis leider häufig unzureichend angewendet.
Folgt man den biokinematischen Erkenntnissen, so setzt die Physiotherapie in der bislang praktizierten Form häufig an der falschen Körperregion an: Weil die Schmerzursache und der Ort des Schmerzes meist voneinander getrennt und in unterschiedlichen Muskeln anzutreffen sind, ist eine Therapie am Schmerzort falsch!
Jeder Versuch der Manipulation an dieser Stelle, sei es durch Krankengymnastik oder manuelle Therapie, wird eher Zufallsreaktionen des Körpers auslösen als im tatsächlichen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang zu arbeiten.
Im Regelfall schmerzt die gesunde Muskelstruktur, während die „kranke“ Struktur aus dem Körperbewusstsein regelrecht ausgeblendet ist.
Die Übungen in der Krankengymnastik sind oftmals weder dazu geeignet, die Muskulatur wieder auf Länge, Beweglichkeit und Funktion zu trainieren, noch entsprechend auf der Gesamtlänge zu kräftigen. Aussagen wie „Ihre Muskeln sind wie Pudding“, wie sie Patienten noch immer zu hören bekommen, beziehen sich ebenfalls auf ein Missverständnis einer optimalen Muskulatur, die in Ruhe immer weich und geschmeidig sein sollte. Die Übungen der Rückenschule sind (durch Studie nachgewiesen) nicht dazu geeignet, dauerhaften Erfolg beim Schmerzen zu erreichen. Sie haben zu sehr das Ziel eine Kräftigung zu erzielen und vernachlässigen das relevante „Beweglichkeitstraining“. Auch die seit kurzem eingeführte „Neue Rückenschule“ oder „Rückenschule 2.0“ ist aus meiner Sicht „alter Wein in neuen Schläuchen“ und wird ebenso nicht den Nutzen erreichen, den man sich wünschen würde. Auch hier ist Kräftigung das Hauptziel. Wenig Körperkraft hat aber im Regelfall nichts mit chronischem Schmerz zu tun. Im Gegenteil verstärken sich durch Kräftigungstraining vielfach die Probleme noch mehr, gehen tiefer, wechseln die Stelle und führen dann oftmals mittelfristig zu Arthrose.
Was das Thema Koordinationsschulung anbelangt, das wichtig ist: Es sollte in Zukunft stärker ein Training auf der gesamten, vollumfänglichen Bewegungsbahn sein und sich nicht auf die Wahrnehmung einer vergleichsweise kleinen Bewegung oder Struktur konzentrieren. Besondere Beachtung verdienen hierbei die Muskelketten, die den Körper von oben bis unten durchlaufen.
Chiropraktik / Dorn-Therapie
Diese Ansätze, die bei kleineren Störungen oft sehr wirksam sind, greifen ebenfalls etwas zu kurz, denn hier wird in der Regel am Ende der Wirkungskette – z.B. im verschobenen Wirbel – angegriffen, anstatt dauerhaft den Grund für die Verschiebung der Wirbelkörper zueinander durch entsprechende zugentlastende Muskeltherapie zu beseitigen. Weiterhin ist leider bekannt, dass die Chiropraktik insbesondere bei alten Menschen nicht ganz ungefährlich ist.
Dagegen ist eine Muskeltherapie nach dem Konzept der Biokinematik sanfter und kann dementsprechend bis ins hohe Alter risikolos durchgeführt werden. Diese Methode ermöglicht eine tatsächliche Verlängerung der Muskeln durch Umbauprozesse und die Auflösung ihrer Fehlfunktionen innerhalb kurzer Zeit. Im wesentlichen ist es eine Art weiterentwickelte, modifizierte Physiotherapie – fast könnte man sagen 180 Grad entgegengesetzt – angewandt.
Bei der Dorn-Therapie, die ich selbst erlernt habe, neige ich zu der Auffassung, dass es vor allem die Bewegung des Patienten ist, die über eine muskuläre Zugentlastung die Strukturen deblockiert – weit weniger die Handgriffe des Therapeuten (Wirbelrichten).
Stretching / Dehnen
Auf der Webseite www.nostretch.de wird ausführlich beschrieben, warum Stretching als therapeutische Maßnahme nicht ursachengerecht funktioniert und lediglich auf das Bindegewebe, aber nicht auf den Muskel wirkt. Deshalb führt ein Dehnen auch nicht zu einem Längenwachstum des Muskels, sondern allenfalls zu einem Status-Quo.
Zukunft der Physiotherapie
Es wäre wirklich wünschenswert, die Physiotherapie in Zukunft im Vergleich zu teurer Diagnostik und sogenannter High-Tech-medizin aufzuwerten. Sowohl von den Therapieverfahren als auch von den Erstattungen der Krankenkassen her gesehen.
Viele der chronischen Schmerzprobleme lassen sich in den Griff bekommen, wenn das neue Wissen über muskuläre Zusammenhänge integriert wird und die Therapeuten auch ausreichend Zeit haben, die mit Patienten umzusetzen. Der menschliche Körper verfügt über unglaubliche Selbstheilungsmechanismen, wenn er zielgerichtet unterstützt und angeleitet wird. Kein technisches Labor und keine Operation übertrifft die Perfektion dieser natürlichen Regenerationskräfte. Das gilt insbesondere auch für den Bereich Arthrose (Knorpelschwund).
Dies zu erreichen, erfordert jedoch einiges an Umstruktierung und Umdenken in der Schmerztherapie. So können heutzutage beispielsweise Therapiezeiten von einer Stunde pro Sitzung, die manchmal notwendig und zielführend sind, faktisch nicht abgerechnet werden.
Die Physiotherapie hat schon heute einen großen therapeutischen Nutzwert, der aber bei wirklich chronischen Beschwerden noch erheblich gesteigert werden könnte. Denn heute gibt es noch viel zu viele „Therapieversager“, die unter ihren chronischen Schmerzen wirklich leiden. Das sollte nicht sein.
Deshalb biete ich in Kooperation mit der Ärztin Ilona Kunzelmann zukünftig spezielle Seminare für Ärzte, Heilpraktiker und Physiotherapeuten an – zum Erlernen der Biokinematik-Techniken und damit zukünftig mehr Patienten von den Erfahrungen mit dem Konzept der Biokinematik profitieren können. Bei Interesse senden Sie bitte eine e-mail oder melden sich telefonisch.
Insbesondere bei Schmerzen im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule wird im Rahmen einer konservativen, orthopädischen Therapie häufig eine Kräftigung der Muskulatur mittels MKT empfohlen. In speziellen Studios wird dies als „Medizinische Kräftigungstherapie“ angeboten und im Regelfall von Krankenkassen erstattet/bezuschusst.
Folgt man den Thesen des Behandlungskonzeptes der Biokinematik ist jedoch nicht mangelnde Kraft ursächlich für das Entstehen von Schmerzen.
Ein erster „Beweis“ für diese Logik ist folgendene Tatsache: Betrachtet man kleine Kinder/Jugendliche, haben diese in der Regel keine chronifizierten Gelenk- oder Muskelschmerzen. Sie sind beweglich und unterliegen noch nicht in großem Maße den muskulären Verkürzungen einseitiger Tätigkeiten oder Sportarten.
Chronische Schmerzen entstehen meist erst nach vielen Jahren einseitiger Tätigkeiten, wie z.B. dem Büroschreibtischalltag. Selbstverständlich abgesehen von Unfallerreignissen mit nachfolgenden Schmerzproblemen.
Rückenkräftigung wirklich erforderlich?
In den Rückenschulen und Fitnessstudios soll häufig die Rückenmuskulatur (neben der Bauchmuskulatur) gekräftigt werden. Diese ist jedoch bei hauptsächlich sitzender Tätigkeit relativ stark und entsprechend weitumfassend beweglich, da sie den Oberkörper/ Kopf permanent in einer Vorneige Position halten muss.
Der Rücken ist somit in der Praxis oft der besttrainierte Teil des Menschen und selten wirklich gestört.
Bauchmuskeltraining
Meist wird auch Bauchmuskulatur intensiv trainiert. Oftmals in einer Position (sit ups), die dem Sitzen am Schreibtisch stark ähnelt und damit die Einseitigkeiten noch stärker „zementiert“. Die durch den Berufsalltag häufig ohnehin verkürzte Bauchmuskulatur – im Sitzen bei nur zu ca. 1/3 ihrer Maximallänge ausgezogen – wird durch das Krafttraining weiter fehltrainiert und im Prinzip niemals auf der gesamten Muskellänge isometrisch/endgradig belastet.
Sollte der Betroffene nun noch zusätzlich nachts mit angezogenen Beinen schlafen, hat er seinen Körper „erfolgreich“ auf permanentes Sitzen konditioniert. Als Folge sind Probleme beim Aufrichten des Körpers sind dann nicht weiter verwunderlich (Hexenschuss / Ischialgie u.a.).
Gerätetraining im Allgemeinen
Das Training an den derzeitigen Geräten ist nicht körpergerecht.
Spätestens seit Leonardo da Vinci und seinem Schema della Proportioni Bild ist bekannt, dass der Körper weder kreisförmige noch lineare Bewegungen durchführen kann. Es sind immer leicht geschwungene Bewegungen, die sich aus dem Zusammenspiel und dem geometrischen Verlauf der einzelnen Muskelfasern ergeben.
Im Krafttraining an Maschinen wird der Körper in Bewegungsbahnen gezwungen, die unnatürlich und einseitig sind. Der so umtrainierte Körper bietet einen idealen Nährboden für Schmerzursachen aller Art, die dann durch ein Ereignis wie beispielsweise einen Unfall oder eine Überdehnung ausgelöst werden und anschließend therapeutisch nicht mehr als primär muskulär verursacht identifiziert werden.
Im Nackenbereich gilt dies analog: Das Training an Geräten führt in der Regel zur weiteren Verkürzung und Verhärtung der Muskeln. Die Beobachtung von „Extrem-Bodybuildern“ zeigt die hierdurch verursachten Bewegungseinschränkungen im Alltag recht deutlich.
Das unangenehme Überspringen von Sehnen (z.B. am Ellenbogen) tritt beim Gerätetraining häufig auf und wird fälschlicherweise als normal betrachtet.
Dennoch ist dieser Therapieansatz oft wirksam, obwohl die Probleme meist nur weiter hinausgeschoben werden. Grund hierfür ist die generelle Durchführung von Bewegung, die entsprechende Regulationsprozesse im Körper im Sinne einer Selbstheilung bewirken. Hinzu kommt das „Zutrainieren“ der Muskeln, wodurch die Gesamtbeweglichkeit abnimmt und der Organismus mehr und mehr auf wenige, unsanftere Bewegungsmuster reduziert wird.
Da jedoch eine bestimmte Bewegung den Schmerz auslöst, kann auch eine „gestählte“ Minderbeweglichkeit zur Schmerzfreiheit führen.
Um dauerhaft schmerzfrei zu bleiben, sollte stattdessen eine in Ruhe weiche und möglichst auf der Gesamtlänge trainierte Muskulatur das Ziel sein, wie sie bei Kindern meist noch anzutreffen ist. Verletzungen wie Knochenbrüche, Zerrungen, Verstauchungen etc. sind damit auch deutlich seltener, da eine längere Wegstrecke zur Verfügung steht, um eine äußere Krafteinwirkung abzufangen.
Wesentlich besser ist ein Fitnesstraining innerhalb der natürlichen Bewegungsbahnen, wie insbesondere das Gehen und Rennen sie bietet. Ein nahezu perfekter Ausgleich für den Büromenschen, idealerweise noch kombiniert mit den Übungen des Biokinematik-Konzeptes.
Im Bereich der schulmedizinischen Therapie von chronischem Schmerz werden häufig Arzneimittel eingesetzt:
Hier gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die mit unterschiedlichen Wirkungsweisen im Körper die Schmerzentstehung unterdrücken(u.a. NSAR, Morphinderivate). Das Gemeinsame an dieser Therapie ist, dass sie in der Regel den Schmerz als etwas Schlechtes ansieht, den man ausschalten sollte. Sie fragt jedoch nicht und kann nicht beantworten, warum der Schmerz entstanden ist.
Somit ist diese Vorgehensweise keine ursächliche Behandlung, sondern allein symptomatisch – wie leider häufig in der Medizin.
Folgt man dagegen dem Konzept der Biokinematik, so ist der Schmerz ein sinnvolles und notwendiges Ereignis:
Wenn bei einem Auto eine Warnlampe leuchtet, so zerstört man diese im Regelfall nicht – sondern im Gegenteil nutzt man das Signal, um eine Störung zu finden und zu beheben. Bezogen auf ein (chronisches) Schmerzphänomen bedeutet diese Vorgehensweise, dass der Mensch über Schmerzbewusstsein verfügt, um sich vor einem körperlichen Schaden zu bewahren, den er sich sonst selbst zufügen könnte – oder um auf einen Schaden/Störung in Sinne einer Warnung aufmerksam zu machen. Letzteres gilt insbesondere für den Fall von äußeren Gewalteinwirkungen, wie Verletzungen.
Beispiel Rückenschmerz:
Bei der einfachsten Form von Rückenschmerzen (Hexenschuss) liegt beispielsweise das Grundproblem auf der Vorderseite des Körpers (Bauchmuskulatur). Diese ist ihrer freien Beweglichkeit so eingeschränkt, dass eine ruckartige Dehnbewegung (Aufrichten/Stehen) schlagartig den Bindegewebsapparat innerhalb dieses Muskels aktiviert. Um sich vor der Selbstverletzung/ Überbelastung zu schützen, schießt logischerweise ein Schmerz in den muskulären Gegenspieler (großer Gesäßmuskel) ein, denn genau dieser Muskel könnte den Bauchmuskel durch seine Zugkraft verletzen oder eine Überbelastung verursachen. Gemeinsam ist Hexenschuss-Patienten der nach vorne geneigte Oberkörper, eine Aufrichtungsbewegung verursacht Schmerzen.
Der Schmerz hat somit seinen Sinn in dem Schutz vor einer gegen den eigenen Körper gerichteten Kraft und ist insofern wichtig und notwendig.
Schaltet man diesen Selbstschutzmechanismus nun medikamentös aus, kommt es im günstigsten Fall durch die dann momentan schmerzfreie Durchführung der Gesamtbewegung auch dauerhaft zur Besserung / Schmerzfreiheit. Die Grundursache, die in ihrer Funktion gestörte Bauchmuskulatur, wird jedoch nicht therapiert. Meist häufen sich deshalb Hexenschüsse zunehmend. Nach gewisser Zeit kommt es zu oftmals größeren Schmerzproblemen, die dann medikamentös nicht mehr in den Griff zu bekommen sind und chronifizieren.
Auswirkungen der Medikamenteneinnahme
Eine kurzfristige Schmerzlösung durch leichte Schmerzmedikamente (z.B. Diclofenac, Ibuprofen u.a.) ist sicherlich positiv zu bewerten, sollte für den Betroffenen jedoch Anlass sein, sich um die Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit seiner Muskulatur zu kümmern. Eine dauerhafte, regelmäßige Einnahme ist nicht anzuraten, da diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben (u.a. Magenprobleme, Leberbelastung, Nierenschäden . . .).
Starke Schmerzmittel (beispielsweise Morphinderivate), die das Körper-Bewusstsein verändern, sind nicht empfehlenswert. Sie hemmen aufgrund einer eingeschränkten Eigenwahrnehmung die körperlichen Regulations- und Selbstheilungsfähigkeiten. Deshalb ist eine Therapie nach dem Konzept der Biokinematik während der Einnahme derartiger Medikamente schwierig bis faktisch unmöglich. Sie machen zudem abhängig. Ist der Betroffene längerfristig in diesem Kreislauf gefangen, wird eine Therapie wirklich zu einer Herausforderung und setzt eine Abkehr von diesem Medikamenten voraus. Ansonsten wird der Betroffene zum Dauerpatienten.
Es wäre wirklich wünschenenswert , dass die schulmedizinische Schmerztherapie bei starken chronischen Schmerzen von der Überbetonung bewusstseinsverändernder Schmerzmittel abkehrt und die wahren Ursachen von Schmerzerkrankungen aufzudecken versucht – anstatt Rezepte als die Haupttherapie anzusehen. Ausnahmen sind hier sicher schwerste innere Erkrankungen (z.B. Krebs im Endstadium), bei denen das Leiden nicht anders gelindert werden kann.
Wirkungen von Entspannungsverfahren
Einige Beispiele sind:
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Progressive Muskelentspannung
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Autogenes Training
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Atemtherapie
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Yoga
Diese Verfahren können sehr hilfreich sein, ein Körperbewusstsein zu entwickeln und den Muskeltonus zu senken. Manchmal helfen sie auch, die Angst vor dem Schmerz zu verlieren und so den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Wünschenswert wäre, wenn ein entsprechendes Training schon von Kindheit an integriert wird, um es im „Notfall“ bereits perfektioniert zu haben. Menschen, die dies regelmäßig trainieren, dürften nur selten unter wirklich schweren – muskulär bedingten – Schmerzerkrankungen leiden. Eine Ausnahme mag das Yoga darstellen, wo ich immer wieder auf Patienten treffe, die sich in einer Art Übereifer überdehnt haben – was nicht das eigentliche Ziel von Yoga darstellt, das in erster Linie eine geistige Bewusstseinsarbeit ist. Besonders Männer scheinen hier gefährdet, welche Beweglichkeit manchmal mit etwas „Gewalt“ erreichen wollen. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass das „richtie“ Yoga einen (sinnvollen) spirtuellen Weg darstellt, bei dem die Körperübungen lediglich einen Teilbereich darstellen.
Die Wirkung von Entspannungsverfahren kann man ganz pragmatisch testen. Sie können mit vergleichweise wenig Aufwand erlernt werden und wenn sich hierdurch der körperliche Schmerzzustand bessert, ist das ganz sicher positiv zu werten.
Falls aber die Probleme weiterhin bestehen, kann eine solche Therapie nur ein Anfang sein und muss ergänzt werden:
Denn die Praxis zeigt, dass gerade Schmerzpatienten es häufig nicht schaffen, sich aktiv zu entspannen. In diesen Fällen werden die o.g. Verfahren nicht vollkommen zielführend sein können.
Hier ist das Konzept der Biokinematik in der Regel sehr hilfreich, indem zuerst der Schmerz durch eine manuelle Druckpunkttherapie gelindert wird und anschließend der Körper bewusst in Richtung Beweglichkeit umtrainiert wird. Zudem müssen die Hintergründe des Schmerzes aufgedeckt werden, wozu auch Unfallschocks und emotionale Blockaden in die Anamnese einbezogen werden müssen. Jeder Schmerzpatient ist einzigartig und muss dementsprechend auch höchst individuell therapiert werden.
Wichtig zum Verständnis der einzelnen Therapieformen ist auch, dass Beweglichkeit prinzipiell durch ein längenbezogenes Muskeltraining erreicht wird. Weil Muskelmoleküle zum Wachstum angeregt werden müssen, ist hierzu eine muskuläre Aktivität erforderlich. Den o.g. Verfahren fehlt diese Art des Trainings weitgehend und nur wenige Menschen haben ein so gutes Körperbewusstsein entwickelt, dass sie alleine mit ihren Gedanken die Muskulatur zum Umbau anregen können. Jemand, der hierzu in der Lage ist, wird kaum unter der Art von chronischen Schmerzen leiden, denen dieses Webseite gewidmet ist.
Viele andere Methoden arbeiten mit Kälte, Wärme, Magnetfeldern, Energiearbeit, Akupunktur sowie Psychotherapie.
Der vereinfachende Lösungsansatz, warum dies alles helfen kann, ist meist im Einfluss auf den Muskeltonus und/oder der Auslösung geeigneter Regulationsmechanismen des eigenen Körpers (Balancierung) zu suchen.
An dieser Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass viele muskuläre Blockaden, die wirklich therapieresistent sind, auf emotionale Blocken oder Unfalltraumen hinweisen. Diese Webseite beschäftigt sich mit diesen wichtigen Themen aus Übersichtlichkeitsgründen nicht, da sie sich auf die rein körperliche Ebene (direkte Therapie der Muskulatur) beschränkt. Selbstverständlich werden in der Praxis für ganzheitliche Heilkunde die hier angesprochenen, anderen Ursachen gesucht und vorab therapiert. In dem Buch „Ganzheitliche Heilkunde für Körper, Geist und Seele“ finden sich hierzu zahlreiche Behandlungsfälle aus der Praxis.
Mögliche Wirkung von Alternativmethoden auf den Muskeltonus
Die Anspannung des Körpers und dessen Muskeltonus, der einen direkten Einfluss auf das Schmerzgeschehen hat, werden durch vielerlei Faktoren bestimmt. Dies können psychische Eindrücke sein wie Stimmungslage, Angespanntheit, aber auch äußere Einflüsse wie z.B. Kälte, Wärme oder Monatsbeschwerden bei Frauen. Gelingt es nun durch geeignete Maßnahmen den Muskeltonus zu senken und dadurch eine Entspannung der Muskulatur zu erreichen, hat man einen direkten Einfluss auf das durch die Muskulatur hervorgerufene Schmerzphänomen. Der Einfluss reicht hier von Schmerzreduktion bis hin zu dauerhafter Schmerzfreiheit. In vielen Fällen leider meist wiederum nur symptomatisch, bis durch ein neuerliches Ereignis das bekannte Schmerzproblem wieder auftritt. Im Idealfall wird jedoch im Körper eine Autoregulation im Sinne einer Selbstheilung eingeleitet, bei der auch die tatsächliche Schmerzursache (geometrische Fehltrainierung der Muskelspieler und Gegenspieler) verschwindet.
Jeder Betroffene muss selbst feststellen, ob die bei ihm angewendete Therapie dauerhaft hilfreich ist. Sollte sich zeigen, dass nur eine Linderung und keine Heilung erreicht wird, muss nach einem anderen, erfolgreicheren Weg gesucht werden. Hierzu ist eine Offenheit auch gegenüber neueren, ganzheitlicheren Behandlungsansätzen notwendig, die häufig von den etablierten Ärzten und Therapeuten noch nicht unterstützt werden.